Ein sehr häufiger Anlass für einen Arztbesuch sind Schmerzen im Bewegungsapparat, zum Beispiel „Knieschmerzen“. Diese Symptome können vielfältige Ursachen haben. Die Labordiagnostik muss daher insbesondere auch nicht-rheumatologische Ursachen im Blick haben, die etwa antibiotisch behandelt werden müssten. Hierzu gehören Infektionen durch bakterielle und virale Erreger, die sowohl während der aktiven Infektion, als auch nach Abklingen der Infektion (postinfektiös) entsprechende Komplikationen hervorrufen können. Ein typischer bakterieller Erreger von Gelenkbeschwerden stellt Borrelia burgdorferi dar. Aber auch viele andere Bakterien und Viren können teilweise lange Zeit nach Ende der akuten Infektion entsprechende Beschwerden verursachen.

Auch können wir Immunglobuline der Klasse G (IgG-Antikörper) gegen den Erreger von COVID-19 (SARS-CoV-2) in einem hochsensitiven, hochspezifischen Verfahren nachweisen. Der positive Nachweis dieser Antikörper weist auf einen früher stattgehabten Kontakt mit dem Virus hin. Diesem Nachweis wird ein gewisse Schutzwirkung (Immunität) gegen eine erneute Infektion beigemessen.

Schließlich ist für Patienten vor und während einer immunsuppressiven Therapie ein Ausschluss eines Wiederaufflammens (Reaktivierung) einer chronischen Infektion (z.B. Hepatitis B, Varizella-Zoster-Virus oder Epstein-Barr-Virus) erforderlich.

Die Diagnostik erfolgt hier vor allem mittels enzyme-linked-immunosorbent-assay (ELISA) und Immunoblot. Hierbei werden menschliche Antikörper durch eine Bindung an meist gentechnisch (rekombinant) hergestellte, hoch spezifische Proteine des nachzuweisenden Erregers nachgewiesen. Diese Technik wird häufig als Bestätigungstest in Kombination mit einem hoch sensitiven Screeningtest eingesetzt. In unserem Labor läuft diese Technik in einem modernen, automatisierten Verfahren ab, durch das die Zuverlässigkeit der Ergebnisse noch weiter erhöht wird.